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Vorrangfläche Kiedrich/Eltville: Kein »Märchenwald«

Du möchtest Dir die Fläche selbst anschauen, wo die Windkraftanlagen errichtet werden sollen? Kein Problem. Den Kiedricher Teil erreichst Du am besten, wenn Du vom Parkplatz Bittereiche aus den Rheinhöhenweg in Richtung Wiesbaden gehst. Auf den Eltviller Teil gelangst Du vom Parkplatz Dreispitz aus, indem Du die L 3037 überquerst und den Weg in Richtung Süden nimmst. Bald schon bist Du in beiden Fällen auf der Vorrangfläche. Zunächst findest Du links und rechts des Wegs noch Bewaldung, aber die nimmt zusehends ab. Aber dann kommst Du in einen Bereich, der aus Sicht einer Drohne aussieht wie unten.

Die Vorrangfläche von oben: Früher vielleicht ein »Märchenwald« – heute ein Mahnmal für uns alle, endlich etwas zu tun.

Noch vor wenigen Jahren, zu der Zeit, als es erstmals um Windkraft im Rheingau ging, war die Waldfläche hier in Ordnung. Heute ist sie schwer geschädigt: durch Stürme, Trockenheit und Borkenkäfer. Direkte und indirekte Folgen des Klimawandels haben den Wald zerstört – er wurde zum Mahnmal dafür, dass etwas geschehen muss.

Fakten zur Fläche

Die Vorrangfläche ist insgesamt ca. 320 ha groß, davon gehören ca. zwei Drittel zu Eltville, ein Drittel zu Kiedrich. Im Rahmen der Flächenausweisung wurde eine strategische Umweltprüfung durchgeführt, die keine grundlegenden ökologischen oder umweltschutzrechtliche Probleme ergab. In Kiedrich gilt es jedoch, besonderes Augenmerk auf eine mögliche Beeinträchtigung der Trinkwasserqualität zu legen – zum Beispiel im Fall eines Anlagenschadens oder während der Bauarbeiten. Mehr Details dazu findest Du im Artikel zur Machbarkeitsstudie.

Sie liegt vollständig im Wald, und riesige baumfreie Bereiche werden als »Kalamitätsflächen« bezeichnet. Auch die noch erhaltenen Bäume sind beim genaueren Hinschauen überwiegend geschädigt. Die zuständige Forstverwaltung sieht demnach durch den geringen Flächenverbrauch für Windkraftanlagen keine Gefährdung des Waldes, sondern vielmehr eine mögliche Einnahmequelle zum Finanzieren notwendiger Aufforstungen dieser Kalamitätsflächen.

Fakten zur Erschließung

Die Fläche ist durch schwerlastfähig ausgebaute Wege ausgezeichnet erschlossen. Durch die Fläche verläuft eine 110 kV-Stromtrasse, in die der durch einen Windpark erzeugte Strom direkt transportiert werden kann. Für die Erschließung sind demnach nur relativ geringe Maßnahmen erforderlich.

Genaue Lage der Vorrangflächen

Für Windkraftanlagen sind die ausgewiesenen Vorrangflächen 2-414g und ggf. 2-439 geeignet.