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Windkraft Kiedrich/Eltville: Die Machbarkeits-Studie

Die RheingauWind Bürgergesellschaft hat Stellungnahmen und Kostenschätzungen von drei Projektentwicklern eingeholt, die jeweils zu fast gleichen Schlüssen gelangen. Hier die Kurzfassung der Studie »Nutzung von Windenergie in Eltville und Kiedrich« des Unternehmens iTerra.

Grundsätzliches zur Windkraft in Kiedrich und Eltville

Kiedrich hat einen Gesamt-Strombedarf (Gewerbe und Haushalte) von 30.000 MWh pro Jahr – in Eltville sind es ca. 130.000 MWh. Beide Gemeinden zusammen erzeugen derzeit nur ca. 3.200 MWh Strom aus erneuerbaren Energiequellen, also nur etwa 2 Prozent. Das ist für Eltville als »Nachhaltigkeitsstadt« eher peinlich, aber auch Kiedrich hat reichlich Luft nach oben. Zumal in ganz Hessen bereits ca. 21 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren stammt.

Technische Eckdaten zum Windkraft-Projekt Kiedrich

Eine Windkraftanlage mit ca. 6 MW Nennleistung produziert – konservativ geschätzt – ca. 15.000 MWh pro Jahr. Das heißt, der gesamte Strombedarf Kiedrichs könnte rechnerisch mit 2 bis 4 Anlagen gedeckt werden. Wie viele Anlagen tatsächlich realisiert werden, entscheidet die Gemeindeverwaltung im Zuge der Projektentwicklung.

Flächenbedarf: Pro Windrad werden ca. 0,5 bis 1 ha Fläche benötigt. Eine Fotovoltaik-Anlage müsste schon 15 ha groß sein, um den gleichen Ertrag zu bringen.

Standort-Fakten: Fast alle vorab untersuchten und begangenen möglichen Standorte liegen in Straßen-/Wegenähe und verfügen über eine gute Netzanschlussmöglichkeit durch Hochspannungsnähe. Die Abstandsflächen zu Vogelschutz- und FFH-Gebieten werden eingehalten, die für Schallemissionen ebenfalls. Waldrodungen wären nur im geringen Umfang nötig, da der Bestand auf den Vorrangflächen zum größten Teil bereits beschädigt ist. Mehr Infos zur Fläche findest Du im Beitrag Vorrangfläche Eltville/Kiedrich: Kein »Märchenwald«.

Trinkwasserqualität: Oft wird die Sorge geäußert, die Lage der Vorrangfläche im Gewässerschutzgebiet könne die Trinkwasserqualität beeinträchtigen. Diese Annahme stützt auch eine »Fachtechnische Stellungnahme« der Wasser und Boden GmbH. Experten wie Dr. Peter Seel aus Niedernhausen sehen das ebenso, aber etwas differenzierter. Windkraftanlagen im Schutzgebiet sind keine Seltenheit und es gibt Möglichkeiten, eventuellen Schäden vorzubeugen. Mehr dazu im Interview »Windkraft und Trinkwasser in Kiedrich«.

Eckdaten zum Ertrag und zu den Vorteilen für die Kommune

Die Gemeinden können als Eigentümerinnen und Herrscherinnen des Verfahrens pro Windkraftanlage und Jahr mindestens 200.000 € Pachteinnahmen realisieren. Dazu kommen zusätzliche Gewerbesteuer-Einnahmen. Eine genauere Aufsplittung siehst du in den FAQ unter »Wertschöpfung für Gemeinde und Bürgerschaft: Welche Einnahmen sind möglich?«.

Wenn Kiedrich und/oder Eltville eine Projektgesellschaft unter Beteiligung der RheingauWind Bürgergesellschaft (RWB) gründeten, würde die RWB dafür sorgen, dass der Betreiber bei Auftragserteilung zusätzlich eine jährliche Spende für Vereine entrichtet.

Mehr Fakten und weitere Details findest Du in der iTerra- Studie »Nutzung von Windenergie in Eltville und Kiedrich«